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Mehr als die Hälfte aller Suchen bei Google kommen heute von mobilen Endgeräten. Mehr als ein Drittel des weltweiten E-Commerce wird bereits mobil getätigt. Trotzdem fällt es vielen Angeboten im Web schwer, den Anforderungen einer mobilen Nutzung zu entsprechen. Uns begegnen mehr oder weniger verkleinerte und reduzierte Ableger der stationären Auftritte. Ist „Mobile First“ das Patentrezept, um Inhalte, Lesbarkeit, Handling und Ladezeiten so zu konzipieren, wie es heute erwartet wird?
Als die ersten internetfähigen Handys vor gut einer Dekade aufkamen, war schnell klar wie die stationären Angebote im Web auf diese neuen Endgeräte anzupassen sind. Unter dem Stichwort „graceful degradation” wurden Darstellung und Funktion solange reduziert, bis eine halbwegs akzeptable Nutzung mit diesen kleinen Bildschirmen möglich war. Ein wirkliches Vergnügen bei der Nutzung kam nur selten auf.
Erst als die Entwicklung mit „progressiv enhancement“ auf den Kopf gestellt wurde, entstanden die ersten mobilen Angebote, die auch auf dem Handy gut funktionieren. Die Strategie dahinter ist einfach: zuerst für den kleinsten gemeinsamen Nenner entwickeln und Inhalte wie Funktionen für leistungsfähigere Endgeräte und größere Bildschirme anschließend sukzessive ergänzen.

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CONTENT FIRST?
- Statt zuerst einen inhaltlich, optisch und funktional opulenten Webauftritt zu konzipieren, der dann auf mobilen Endgeräten nur unzureichend genutzt werden kann, wird nun vorab geklärt, welche zentralen Inhalte und Funktionen mindestens zu realisieren sind. Diese inhaltliche und formale Disziplin ist der Schlüssel, der mobilen Angeboten im Netz den Durchbruch verschafft hat.
Leider birgt dieses vermeintliche Patentrezept auch Fallstricke: Webangebote, die mobil adäquat daherkommen, aber auf großen Bildschirmen leer, unterentwickelt – manchmal sogar etwas kindlich-naiv wirken. Der Entwicklungsweg vom kleinsten gemeinsamen Nenner zu leistungsfähigeren Endgeräten wurde früh abgebrochen – inhaltliche, funktionale und formale Chancen nicht genutzt.